Im vergangenen März stellte sich die Finkenthaler FL Brüterei M-V GmbH im Landkreis Rostock mit ihrer eigenen Kükenbrüterei vor – nun sind die ersten Küken geschlüpft. Vor genau 21 Tagen wurden 25.000 Bruteier in der gläsernen Brutstation eingelegt. Zukünftig lassen sich rund 120.000 Eier pro Einlage und Woche bebrüten.
Die FL Brüterei des Erzeugerzusammenschlusses Fürstenhof ist die erste ihrer Art in Deutschland. Als Räumlichkeit dient das leerstehende Gebäude eines ehemaligen Discounters. Dieses wurde in knapp zweijähriger Bauzeit und für mehr als zwei Millionen Euro auf den neuesten Stand der Technik gebracht und ist komplett digitalisiert. Alle Schritte der Brut und des Schlupfes lassen sich daher nun am Computer nachverfolgen und dokumentieren. Das neue Brutverfahren im Bereich der Legehennen ist bislang einzigartig – der EZ Fürstenhof gilt als Vorreiter dieser Methode.
„Wir nehmen wahr, dass sich immer mehr Verbraucher für den Ursprung ihres Essens und das Wohl der gehaltenen Tiere interessieren. Mit unserer neuen Brüterei und ihrem sogenannten Early-Feeding-System möchten wir diesem Anspruch gerecht werden. Wir freuen uns, dass wir nun endlich starten konnten und die ersten Küken geschlüpft sind“, sagt Annalina Behrens, Geschäftsführerin der Finkenthaler FL Brüterei M-V GmbH.
Die neue Art der Brut
In der neuen FL Brüterei steht das Tierwohl im Mittelpunkt. Alle Küken erhalten die besten Bedingungen für einen gesunden Start ins Leben. So auch die männlichen Legeküken, die viele Betriebe ansonsten bereits wenige Stunden nach dem Schlupf töten. Der EZ Fürstenhof zieht sie unter der Marke haehnlein auf.
Alle Küken gelangen – sobald sie ihre Eierschale durchbrechen und das Licht der Welt erblicken – durch einen durchlässigen Boden in einen darunterlegenden Korb. Von diesem Korb aus, haben die Küken direkten Zugang zu ausreichend Futter und Wasser. Dieses Early-Feeding-System, das die direkte Versorgung der frisch geschlüpften Küken garantiert, ist ein echtes Novum. Schließlich ist es in vielen herkömmlichen Betrieben nicht selten der Fall, dass die jungen Tiere ein bis zwei Tage nach ihrem Schlupf erst einmal ohne Futter, Wasser und auch ohne Licht zwischen den Schalen verweilen müssen. Dadurch erleiden die Küken unnötigen Stress und ihre Sterberate ist höher.
Regionalität und Transparenz als Qualitätsmerkmale
Sind die Jungtiere geschlüpft, werden sie zudem auf kurzen Wegen in die entsprechenden Aufzuchten gebracht. Beispielsweise finden die Tiere des ersten Schlupfes im nur zehn Kilometer entfernten Finkenthal ihr erstes Zuhause. Diese geografische Nähe stellt für die erste und einzige Brüterei in Mecklenburg-Vorpommern ein echtes Alleinstellungsmerkmal dar. Außerdem garantiert es dem Verbraucher regional produzierte Produkte von gesunden und artgerecht aufgezogenen Tieren.
Eine weitere Besonderheit der FL Brüterei ist der gläserner Besucherraum. Interessierte Personen haben dort die Möglichkeit, den Küken beim Schlüpfen zuzusehen und sich selbst von ihrer Gesundheit zu überzeugen. Bis zu zwanzig Besucher können den Schlupfmoment aus diesem begehbaren Glaskasten heraus genau beobachten.
Nachhaltige Bauweise
Auch die ökologischen Gesichtspunkte der neuen Brüterei sprechen für sich: Durch den Einbau neuester Technik verfügt das Gebäude über eine starke Dämmung und eine energieeffizientere Heizung, die zudem auf klimaneutrale Wärmerückgewinnung zurückgreift. Moderne LED-Lichtquellen sorgen zudem für eine maximal energiesparende und dennoch ausreichend helle Beleuchtung. Die neue FL Brüterei in Gnoien lässt somit keine (Küken-) Wünsche offen.
Ihr möchtet mehr zu unserer neuen Brüterei wissen?
Hier geht’s zum Blogbeitrag „Die neue Art der Brut – für stärkere und gesündere Küken“.
Über die FL Brüterei M-V GmbH
Die FL Brüterei M-V GmbH gehört seit ihrer Gründung im Frühjahr 2014 zum landwirtschaftlichen Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof (EZ Fürstenhof), der die Interessen von 23 ökologisch anbauenden Familienbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern vereint. Ansatz des EZ Fürstenhof ist es, den kompletten Zyklus der Landwirtschaft – vom Ackerbau über die Tieraufzucht bis zur Belieferung des Lebensmitteileinzelhandels – in einem Unternehmen abzubilden. So soll die Produktion der Waren nicht nur transparenter gestaltet, sondern auch ihre Vermarktung gestärkt werden. Abgesehen von der Ausbrütung seiner Bio-Eier kann der EZ alle Stationen der Kreislauflandwirtschaft durch seine Mitgliedsbetriebe darstellen. Die FL Brüterei M-V GmbH organisierte daher bisher die Ausbrütung der befruchteten Bio-Eier aus EZ-Mitgliedsbetrieben durch externe Dienstleister. Mit der Inbetriebnahme der FL Brüterei schließt der Erzeugerzusammenschluss diese Lücke.