Ist Vogelgrippe für den Menschen gefährlich?

Bei dem Influenzavirus, der bei einer Hühnerherde unseres Partnerbetriebes Gut Eschenhörn festgestellt wurde, handelt es sich um den Stamm H5N8. Dieser ist für Geflügel hoch ansteckend, weshalb die Hühnerherde aus Tierseuchengründen gesperrt sofort gesperrt wurde, als der Verdacht von Vogelgrippe aufkam, um ein Übertragungsrisiko auf andere Tiere zu minimieren.

Bei anderen Stämmen (z.B. H5N1) hat es in der Vergangenheit im asiatischen Raum Übertragungen auf Menschen gegeben. Laut Robert Koch Institut seien in Deutschland bislang keine Erkrankungen beim Menschen mit aviären Influenzaviren (=Vogelgrippe) aufgetreten. Auch wird eine Übertragung des Erregers über Lebensmittel auf den Menschen nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand laut Bundesinstitut für Risikobewertung als unwahrscheinlich eingestuft.

 

Kann ich von euch noch Eier oder Geflügelfleisch ohne Bedenken essen?

Allgemein: Grundsätzlich geht das Bundesinstitut für Risikobewertung davon aus, dass die Übertragung des Erregers über Lebensmittel auf den Menschen unwahrscheinlich ist. Es gibt keine Belege für eine Übertragung durch den Verzehr von rohen Eiern oder Rohwursterzeugnissen mit Geflügelfleisch von infizierten Tieren.

Speziell für unseren Fall: Die Diagnose wurde in einem sehr frühen Stadium festgestellt, weil die Mitarbeiter vor Ort sofort Unstimmigkeiten bemerkt und richtig reagiert haben. Die Herde und deren Eier wurden unverzüglich gesperrt. Es sind keine Eier der positiv getesteten Hühner mehr ausgeliefert worden.

Wenn ihr also Eier von unserem Standort in Eschenhörn gekauft habt, dann stammen diese Eier aus der Zeit vor der Erkrankung und können auch von daher als unbedenklich eingeschätzt werden.

Solltet ihr dennoch unsicher sein, kontaktiert und bitte direkt und sendet uns ein Foto der Verpackung (inkl. Printnummer auf dem Ei und dem Etikett mit dem aufgedrucktem Mindesthaltbarkeitsdatum) an die Emailadresse: info@eg-fuerstenhof.de.

 

Kann es sein, dass ich Eier von den erkrankten Tieren gegessen habe?

Dank unserer sehr aufmerksamen Kollegen, die die betroffene Herde betreuen, wurde die Krankheit sehr schnell festgestellt und sowohl die Hühnerherde als auch deren Eier gesperrt und entsprechend nicht mehr ausgeliefert.

Es wurden von den positiv getesteten Hühnern keine Eier in den Verkehr gebracht.

Weiterhin gibt es laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung keine Belege für eine Übertragung auf den Menschen, die durch den Verzehr von rohen Eiern oder Rohwursterzeugnissen mit Geflügelfleisch von infizierten Tieren stattgefunden hat. Eine Übertragung des Erregers über Lebensmittel auf den Menschen sei nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich.

 

Sind alle eure Hühner davon betroffen?

Nein, zum Glück nicht. Wir sind eine Gemeinschaft aus mehreren Höfen, die sich zu einem einheitlichen Konzept zusammen getan haben. Wir haben mit 6 Betrieben angefangen, mittlerweile sind es 23 Betriebe, die partnerschaftlich verbunden sind und nach gemeinsamen Prinzipien arbeiten. Auf einem unserer Höfe, dem „Gut Eschenhörn“, wurde bei einer Gruppe mit 2250 Tieren ein positiver Befund des Vogelgrippevirus H5N8 festgestellt. Nachdem die Mitarbeiter sehr früh bemerkt haben, dass mit den Tieren etwas nicht stimmte und Proben durch den zuständigen Tierarzt genommen wurden, wurde die Hühnerherde vorsorglich gesperrt und jeglicher Kontakt zwischen diesem und anderen Standorten eingestellt.

 

Wie findet die Übertragung statt? Handelt es sich bei dem Vogelgrippefall um ein „Eigenverschulden“?

Nein, wir sind uns sicher, dass wir uns kein Eigenverschulden vorzuwerfen haben.

Die Übertragung kann über unterschiedliche Wege stattfinden. Im Regelfall findet die Übertragung allerdings über den Kot von infizierten Tieren statt. Wird dieser bspw. von befallenen Wildvögeln, über dem weitläufigen Auslauf, den wir bei einer Bio-Legehennenhaltung haben, abgesetzt, ist eine Übertragung auf einzelne Hühner wahrscheinlich. Diese übertragen es dann wiederrum – ebenfalls per Kot oder auch per Tröpfcheninfektion – an weitere Hühner.

„Vom Landwirtschaftsministerium in Mecklenburg Vorpommern wurde u.a. davon abgeraten, Geflügelfutter draußen zu lagern. Daran halten wir uns grundsätzlich, wir füttern ausschließlich im Stall, da wir um die Problematik wissen und alle Vorkehrungen treffen, die man treffen kann“ so Steffen Schönemeyer, Geschäftsführer des betroffenen Bio-Hofes „Gut Eschenhörn“. „Ich wünschte es wäre so, dass wir im Vorfeld etwas hätten verhindern können. Dann könnte man sich wenigstens für die Zukunft schützen“.

In der Vergangenheit hat es bereits mehrere Fälle von Geflügelgrippe auch in geschlossenen Ställen, wie Bodenhaltungsbetrieben, gegeben. Ein grundsätzliches Aufstallen, also Verzicht auf den sonst täglichen Auslauf, ist entsprechend keine Garantie für die Tiergesundheit und als Bio-Betrieb auch nicht konform mit der Öko-Verordnung, die u.a. die Haltung von Bio-Legehennen regelt. Es bedarf dafür einer sogenannte „Aufstallungsverfügung“, die durch das verantwortliche Veterinäramt ausgesprochen werden muss. Diese Sicherheitsmaßnahme wird aktuell im Land diskutiert.

 

Wieso heißt es in manchen Nachrichten, es würden 70.000 Hühner getötet werden?

Im Umkreis von 3 Kilometern von der akut betroffenen Hühnerherde befinden sich insgesamt acht Hühnerställe. Aus Tierseuchensicht werden diese Hühner alle als eine epidemiologische Einheit gesehen. Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass entsprechend alle Hühner aus den acht in Ortslage ansässigen Hühnerställen notgetötet werden müssen – unabhängig davon, ob die anderen Hühner erkrankt sind oder nicht – um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

 

Wie geht ihr mit der Situation um?

Aktuell tun wir alles, um noch größeren Schaden abzuwenden. Dazu haben wir aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen einen Krisenstab einberufen, damit alle informiert sind und wissen, was sie tun müssen – bspw. müssen diverse Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, damit eine Übertragung von einem Standort an einen anderen ausgeschlossen werden kann, das betrifft bspw. die Lieferungen unseres Hühnerfutters, das in unserer Futtermühle gemahlen und dann mit eigenen LKW an die verschiedenen Höfe ausgeliefert wird.

Der aktuelle Geflügelgrippebefund ist für uns alle sehr bitter. Für den Partnerbetrieb, der die Tierverluste hat, die Mitarbeiter vor Ort, die die Tiere die letzten Monate täglich gehegt und gepflegt haben, die jetzt notgetötet werden müssen und für uns als Vermarkter der Eier, die jetzt und in den kommenden Monaten fehlen, die Kunden vorher zugesagt wurden.

Gleichzeitig ist es schön zu sehen, dass sich in dieser Situation wieder einmal zeigt, dass wir eine tatsächliche Gemeinschaft sind und alle an einem Strang ziehen. Alle Kollegen und Betriebe halten solidarisch zusammen, um diese schwierige Situation bestmöglich zu meistern.

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